Am Sonntag wählt Österreich den Nationalrat. Für mich ist das eine ganz besondere Wahl, denn dieses Mal nehme ich nicht nur als Wählerin, sondern auch als Kandidatin teil. Deshalb war ich auch in den letzten Wochen im ganzen Land unterwegs und habe mich mit vielen Menschen persönlich unterhalten. Was mir dabei aufgefallen ist: Nicht allen ist bewusst, wie wichtig es wirklich ist, seine Stimme abzugeben. Dabei gibt es dafür viele gute Gründe.
Darum sollten wir am Sonntag wählen gehen
1. Wahlen sind die Grundlage für eine Demokratie
Eine Demokratie kann nur dauerhaft bestehen, wenn die Bürger:innen sich an ihr beteiligen. Das ist auf viele Arten möglich – zu wählen ist eine der Wichtigsten.
2. Unser Wahlrecht ist nicht selbstverständlich
Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es in Österreich noch gar keine Wahlen. Die Anfänge des Wahlrechts gehen auf das Jahr 1848 zurück. Frauen durften überhaupt erst ab 1918 wählen. Das Wahlrecht ist hart erkämpft und schon alleine deshalb sollten wir es nutzen.
3. Wer nicht wählt, lässt andere für sich entscheiden
Auch wenn man nicht mit dem gesamten Wahlprogramm einer Partei einverstanden ist, oder lieber jemand anderen als Spitzenkandidat:in hätte: Wer nicht wählt, gibt automatisch seine Entscheidung aus der Hand.
4. Nur wer wählt, übernimmt Verantwortung
Die Politik von heute entscheidet über unsere Gegenwart von morgen. Die Wahl ist eine Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken.
5. Gewählt werden nicht nur Parteien, sondern Menschen
Bei der Wahl entscheidet sich nicht nur, welche Parteien, sondern vor allem, welche Menschen im Nationalrat für welche Anliegen eintreten. Jede Stimme bestimmt also mit, wie gut Vorarlberg im Nationalrat vertreten sein wird – und mit welchen Themen.
Die Menschen hinter den Parteien
Bei der Nationalratswahl geht es nicht nur um Parteien, es geht vor allem um die Menschen dahinter. Denn neben den Spitzenkandidat:innen der kandidierenden Parteien stehen auf Bundes-, aber auch auf Landes- und auf regionaler Ebene viele weitere Kandidat:innen zur Wahl. Menschen, die man gerade hier in Vorarlberg oft persönlich kennt, denen man vertraut und etwas zutraut. Wer kandidiert, darüber gibt eine Liste Auskunft, die im Wahllokal aushängt oder im Falle einer Briefwahl der Wahlkarte beiliegt. Je weiter oben jemand auf dieser Liste steht, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie oder er auch tatsächlich einen Sitz im Nationalrat bekommt. Doch auch hier haben Wähler:innen die Möglichkeit, aktiv mitzubestimmen – indem sie jenen Kandidat:innen eine Vorzugsstimme geben, von denen sie sich am liebsten im Nationalrat vertreten lassen möchten. Jede:r Wähler:in kann drei Vorzugsstimmen vergeben, eine auf der Regionalliste, eine auf der Landesliste und eine auf der Bundesliste. Einzige Voraussetzung: Auf dem Stimmzettel muss auch jene Partei angekreuzt sein, für die die gewählten Personen kandidieren.
Ich bin als Kandidatin der ÖVP auf allen drei Listen vertreten und freue mich natürlich über jede Vorzugsstimme. Doch noch wichtiger ist mir, dass die Wahlbeteiligung am 29. September so hoch wie möglichst ist. Denn nur wenn wir viele sind, können wir unsere Demokratie lebendig halten und gemeinsam unser Land und unsere Zukunft aktiv gestalten. Und da zählt jede Stimme.