Kommt ein Kind tot zur Welt, ist das immer ein Schock für die Eltern. Umso wichtiger ist professioneller Beistand. Ab sofort kann auch bei einer kleinen Geburt ab der 18. Schwangerschaftswoche die Unterstützung einer Hebamme in Anspruch genommen werden.
„Warum ich? Warum unser Kind?“ Betroffene Frauen berichten von quälenden Fragen wie diesen, die ihre stille oder kleine Geburt begleitet haben – hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, das Unerträgliche möglichst schnell hinter sich zu bringen und dem Wissen, dass der erste Moment mit dem ungeborenen Kind gleichzeitig der letzte sein wird. Als Mutter von zwei gesunden Kindern bricht mir schon die Vorstellung das Herz, was es bedeuten muss, ein Sternenkind zur Welt zu bringen. Doch leider sind stille und kleine Geburten keine Seltenheit: Vier von zehn Schwangerschaften enden auf diese traurige Weise. Viele Eltern trifft der Tod ihres ungeborenen Kindes dennoch völlig unerwartet –und meist stehen Betroffene mit diesem Verlust zunächst alleine da. Das soll eine am 1. September 2024 in Kraft getretene Anpassung in den Sozialversicherungsgesetzen nun ändern.
Hebammenunterstützung bei Schwangerschaftsverlust ab der 18. SSW
Bisher hatten Mütter nur dann Anspruch auf die Unterstützung einer Hebamme, wenn das Kind lebend zur Welt kam oder, im Falle einer stillen Geburt, über 500 Gramm wog. Das ändert sich nun zum Glück. Ab sofort haben Frauen bereits ab der 18. Schwangerschaftswoche auch bei einer kleinen Geburt Anspruch auf den Beistand einer Hebamme, also dann, wenn sie ihr Kind mit weniger als 500 Gramm tot zur Welt bringen müssen. Denn jede Geburt ist für den weiblichen Körper eine überwältigende Erfahrung. Kommt die Trauer um den Verlust des Kindes dazu, müssen nicht nur die körperlichen sondern auch die seelischen Wunden versorgt werden, damit Heilung irgendwann möglich wird. Ich hoffe sehr, dass der Beschluss über eine entsprechende Änderung in den jeweiligen Sozialversicherungsgesetzen zumindest eine kleine Erleichterung in dieser schweren Zeit darstellt. Eine Liste an Hebammen in Vorarlberg mit Erfahrung in der Begleitung von kleinen oder stillen Geburten finden betroffene Eltern unter hebammen.at. Ich wünsche allen Sterneneltern von Herzen viel Kraft.